Ich möchte Dir an dieser Stelle eine Technik beschreiben, die ich für mich entwickelt habe, um mir meiner eigenen Selbstwirksamkeit wieder bewusst zu werden. Diese Technik ist für mich sehr hilfreich an Tagen an denen der Vorsatz Bäume ausreißen ist, es aber nicht mal für Gras ausreißen reicht. Durch gezieltes Aufgabenherunterbrechen gelingt es auch an solchen Tagen häufig wieder in die Kraft zu kommen.
Material:
- Papier
- Stift
Ich habe viel ausprobiert, aber diese Technik hat mich grundsätzlich am schnellsten vorangebracht. Das Großartige ist, diese Technik wächst mit deiner Selbstwirksamkeit. Ich benutze sie heute zwar nicht durchgehend, sondern eher an Tagen, an denen ich viel zu tun habe oder an denen es nicht voran geht, anstelle von einer TODO Liste. Ich kann aber dann immer wieder feststellen, wie sich die Selbstwirksamkeit bei mir erhöht hat.
Der Grundgedanke ist, auf viele kleine Zettelchen die Sachen zu schreiben, die man an einem Tag, einem Vormittag oder in einem bestimmten definierten anderen Zeitraum erreichen will.
Wenn man einen Zettel abgearbeitet hat malt man einen großen Smiley drauf. So wird das positive Gefühl bei Erledigung einer Aufgabe zusätzlich verstärkt. Zudem fühlt man sich wirklich gut, wenn das Häufchen mit den Smiley-Zetteln gegenüber den noch zu erledigenden Aufgaben immer weiter anwächst.
Anfangs habe ich wirkliche Kleinigkeiten auf die Zettel geschrieben.
So konnte z.B. die Aufgabe Kündigung des Fitnessstudios 8 oder mehr einzelne Zettelchen erhalten:
• Zettel 1: Zugangsdaten des Fitnessstudios raussuchen
• Zettel 2: Computer starten, bei Fitnessstudio Portal anmelden und Kündigungsfrist prüfen
• Zettel 3: Musterkündigungschreiben für Fitnessstudios im Internet recherchieren
• Zettel 4: Musterkündigungvorlage herunterladen
• Zettel 5: Eigene Daten in Kündigungsschreiben eintragen
• Zettel 6: Umschlag mit Adressdaten / Briefmarke vorbereiten
• Zettel 7: Brief fertig eintüten
• Zettel 8: Brief abschicken.
So, oder noch feingranularer sahen meine Smile-Zettel aus. Heute sind Sie nicht mehr ganz so detailliert, weil ich durch die Technik mehr Selbstwirksamkeitsvertrauen aufgebaut habe und die Aufgabe auch locker „gewuppt“ bekomme, wenn ich z.B. nur 3 Unterpunkte statt der oben aufgeführten 8 Aufgaben auf Zettel bringe.
Aber genau das ist es. Man muss erstmal Fahrt aufnehmen, um zu sehen, was man alles an einem Tag schaffen kann. Die wirklich nur minimale Zeit in Anspruch nehmenden Einzelzettelabarbeitungen sind innerhalb von wenigen Minuten erledigt und man belohnt sich mit einem großen Smiley auf dem Zettel. Teilschritt geschafft. Wenn man den Schritt geschafft hat, hat man Power, um den nächsten anzugehen und ehe man sich versieht, ist eine Kettenreaktion erstanden und die Aufgabe „Kündigung des Fitnessstudios“ ist erledigt. Erneutes Erfolgserlebnis. Guckt man dann irgendwann auf den Zettelhaufen mit den Smileys, freut man sich erneut, was man heute schon alles „gewuppt“ hat.
Das Mitwachspotential:
• Anfangs empfehle ich Minimalschritte, um schnelle Erfolgserlebnisse feiern zu können.
• Ihr werdet aber mit der Zeit merken, dass Ihr selbst den Drang habt etwas größere Aufgaben aufzuschreiben.
• So wächst diese Methode mit euren Selbstwirksamkeitsskills und nach einiger Zeit erledigt Ihr statt 10 Miniaufgaben evtl. schon 5-10 Aufgaben, die ihr vorher in entsprechende Miniaufgaben unterteilt hättet.
Zusatztipp für Ordnungsliebende:
Besorgt Euch ein Magnetboard (häufig kann man einfache Metallwerbeschilder für wenige Euro erwerben, diese kann man umdrehen und hervorragend als Magnetboard nutzen). Besorgt Ihr Euch zusätzlich in einem Discounter für Krimskrams günstige Magnete, so könnt ihr etwas mehr Ordnung in eure Miniaufgaben bringen und sie z.B. in chronologischer Abfolge anheften.
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